Der Begriff Posturologie stammt aus dem Französischen (La posture = die Haltung). Er wurde vom Entwickler der Posturologie, Prof. Bricot etabliert.Â
Prof. Bricot, geb. 1948 in Frankreich, hat im Rahmen seiner ärztlichen Praxis- und Forschungstätigkeit das System der globalen Reprogrammierung der Haltung entwickelt. Er ist Chirurg und Orthopäde; Beobachter der WHO (Weltgesundheitsorganisation); Präsident der C.I.E.S. College International d`Etude de la Statique in Marseille; Professor in Toulouse und Palermo.Â
Prof. Bricot zeigt in seinen Arbeiten, dass es drei verschiedene Bereiche gibt, die maßgeblich die unwillkürliche Muskulatur programmieren. Die unwillkürliche Muskulatur ist der Anteil der Muskulatur, der die Zugrichtung des Muskels bestimmt. Er ist willentlich nicht beeinflussbar. Dahingegen ist die willkürliche Muskulatur durch unseren Willen steuerbar. Sie ist für die Kraft im Muskel zuständig. Diese können wir durch Bewegung, Sport, Gymnastik, Krankengymnastik usw. trainieren. Seine Überlegungen zeigten weiterhin, dass die unwillkürliche Muskulatur durch drei Bereiche programmiert wird. Dies sind Rezeptoren im Bereich der Fußsohlen, sowie der Augen- und Kaumuskulatur.
Weiterhin ergaben seine Darstellungen, dass galvanische Ströme zentrierend und ausgleichend auf die Muskulatur wirken. Zur optimalen Positionierung dieser galvanischen Felder hat er spezielle Einlegesohlen entwickelt. Diese formen ausdrücklich kein Fußgewölbe nach! Prof. Bricot sagt weiterhin, dass jede Stütze des Fußgewölbes dieses auf Dauer nur schwächt. Dadurch wird in der Folge die Haltung unpräziser und es entstehen Folgestörungen in anderen Bereichen des Bewegungsapparates.
So hat Prof. Bricot ein ganzheitliches System entwickelt dessen Ziel es ist die Haltung zu optimieren und die Muskulatur zu stärken. Dadurch könne es im Bewegungsapparat zu einem Zugewinn an Beweglichkeit und Kraft kommen. Dies führe dann auch zu einer Reduzierung oder Beseitigung von Schmerzen.
Die Posturologie will viele bisher offene Fragen beantworten:
Erhält unser Gehirn falsche Informationen von unseren Sinnesorganen, z.B. den Augen, passt es über die Muskeln die Kopfstellung und die ganze Körperhaltung einschließlich der Fußstellung darauf an.
Das heißt, auf eine Fehlinformation von Seiten unserer Sinnesorgane passen sich immer die gesamten Muskeln an. Diese Anpassung unserer Körperhaltung erfolgt automatisch, ungewollt und für uns selbst unbewusst.
Die Reprogrammierung der Haltung bewirkt nun eine Stimulation der Rezeptoren, die für die Anpassung verantwortlich sind. Und das sind die Rezeptoren im Bereich der Fuß-, Augen- und Kaumuskulatur. Diese kontinuierliche Stimulation bewirkt eine Neuorientierung der Muskulatur. Sie ist die Voraussetzung für die ursächliche Besserung der Beschwerden. Die Reprogrammierung bewirkt also primär eine ursächliche Behandlung der auslösenden Faktoren.
Die posturologische Therapie ist eine komplementärmedizinische Methode, die von der evidenzbasierten Medizin, landläufig Schulmedizin genannt, nicht anerkannt wird. Dies liegt auch an den unterschiedlichen Vorstellungen zur Entstehung der Krankheitsbilder. Valide wissenschaftliche Studien zur Wirkung und Wirksamkeit liegen nicht vor. Beschriebene Wirkungen sind Beobachtungen einzelner Therapeuten.
In welchem Alter ?
Bei der Reprogrammierung der Haltung nach Prof. Bricot geht es um zweierlei. Zum einen ist sie aus unserer Sicht eine Therapie zur Behandlung von Haltungsschäden und daraus resultierenden Beschwerden. Zum anderen dient sie der Vorsorge vor Haltungsstörungen und deren Folgen.
Somit ist sie in jedem Alter möglich. Individuell ist jedoch die Zielrichtung.
Bei welchen Beschwerden hilft die Posturologie nach Bricot?
Die Posturologie nach Prof. Bricot wird bei nachfolgenden Beschwerden angewandt:
In einer ersten Untersuchung werden die Ausgangswerte erhoben. Mit dem Lot und mit Hilfe einer photometrischen Haltungsanalyse wird ermittelt welche Einlegesohle nach Prof. Bricot notwendig ist. Gleichzeitig wird eine Analyse der Augenmuskulatur und des Gebissstatus vorgenommen. Hieraus ergibt sich der zweite und dritte Therapieteil der Reprogrammierung. Eventuell notwendige Übungen oder Anwendungen für Augen- oder Kaumuskulatur können so ermittelt werden.
Beim zweiten Termin erhält der Patient seine Einlegesohlen, nachdem überprüft wurde, ob diese korrekt sind. Anschließend werden die ermittelten Augen- oder Kiefermuskulaturanwendungen getestet. Mit den Sohlen und nach den Anwendungstests werden die Vergleichsdaten erhoben. Diese dienen als Ausgangsbasis für die nächste Kontrolluntersuchung.
Bei den Folgeterminen wird überprüft, was sich an der Haltung verändert hat. Daraus ergibt sich eine mögliche Änderung an den Einlegesohlen oder bei den anderen Anwendungen. Vergleichbar ist dies dem Nachstellen einer Zahnspange. Beides sind dynamische Systeme. Durch behutsame Nachjustierungen wird der Körper so langsam in Richtung normale Haltung neu programmiert.
In der Regel dauert die Reprogrammierung zwei Jahre. Über die Reprogrammierung hinaus kann in Einzelfällen das weitere Tragen der Sohlen ohne zusätzliche Kontrolltermine sinnvoll sein. Dies ist abhängig vom Alter, Beruf, körperlicher Belastung und der Ausgangssituation. Hier muss dann individuell überlegt und entschieden werden.
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